creating space.

Kuratiert von Nicola Graef & Sylvia Volz.

Miwa Ogasawara, „Kosmos“, 2010 (Ausschnitt), Öl auf Leinwand, 180 x 230 cm. Courtesy Miwa Ogasawara und Galerie Vera Munro, Hamburg.

26. Januar 2017 – 26. Januar 2018, BMW Foundation Herbert Quandt, Berlin.


Teilnehmende Künstler.
Anne Carnein . Thomas Fischer . Sid Gastl . Tino Geiss . Pauline Kraneis . Cyrill Lachauer . Levke Leiß . Ingo Mittelstaedt . Miwa Ogasawara . Markus Saile . Hans-Christian Schink . Arne Schreiber . Linn Schröder . John von Bergen


BMW art guide by Independent Collectors.

Der globale Führer zu privaten, öffentlich zugänglichen Sammlungen zeitgenössischer Kunst.

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Herausgegeben von BMW Group und Independent Collectors

Mit Texten (Deutsch/Englisch) von Silvia Anna Barrilà, Nicole Büsing, Alexander Forbes, Jeni Fulton, Heiko Klaas, Christiane Meixner, Anne Reimers.

Chefredaktion: Sylvia Dominique Volz.

Der BMW Art Guide by Independent Collectors präsentiert inzwischen mehr als 250 öffentlich zugängliche Privatsammlungen zeitgenössischer Kunst – große wie kleine, bekannte wie noch unentdeckte. Die prägnanten Sammlungsporträts mit zahlreichen farbigen Abbildungen entführen den Leser in mittlerweile über 40 Länder und häufig in Regionen oder Stadtviertel abseits des Gewohnten. Dieser handliche Standardwerk ist die gemeinschaftliche Publikation aus der seit einigen Jahren bestehenden Partnerschaft zwischen BMW und Independent Collectors, dem internationalen Online-Netzwerk für Sammler zeitgenössischer Kunst. Weder im Internet noch in Buchform existierte bislang eine vergleichbare Zusammenstellung von internationalen Privatkollektionen – darunter einige, die ihre Türen für Kunstinteressierte und Kenner erstmalig öffnen.

Die vorgestellten Sammlungen (Auswahl). Museum of Old and New Art (MONA), White Rabbit – Contemporary Chinese Art Collection, Lyon Housemuseum, Museum Liaunig, Maison Particulière, Vanhaerents Art Collection, Herbert Foundation, Verbeke Foundation, Inhotim – Instituto de Arte Contemporânea & Jardim Botânico, Rennie Collection at Wing Sang, M Woods, Collection Lambert, Peyrassol – Parc de Sculptures, La Maison Rouge, Rosenblum Collection, Museum Frieder Burda, Sammlung Boros, Sammlung Barbara und Axel Haubrok - Haubrokprojects, Sammlung Hoffmann, Museum Biedermann, Julia Stoschek Collection, Sammlung Goetz, The Walther Collection, Schauwerk Sindelfingen, Sammlung Schroth, Sammlung Grässlin – Kunstraum Grässlin & Räume für Kunst, Das Maximum - KunstGegenwart, Jupiter Artland, Saatchi Gallery, Zabludowicz Collection, Deste Foundation for Contemporary Art, Devi Art Foundation, Il Giardino dei Lauri, Collezione Gori – Fattoria di Celle, Fondazione Sandretto Re Rebaudengo, La Colección Júmex, Art Stations Foundation, The Hess Art Collection, Fundació Suñol, Centro de Artes Visuales Fundación - Helga de Alvear, Fondation Beyeler, Nesrin Esirtgen Collection, Pizzuti Collection, Girls’ Club, The Menil Collection, De la Cruz - Collection - Contemporary Art Space, The Margulies Collection at the Warehouse, Rubell Family, Collection / Contemporary Arts Foundation. (Text. Hatje Cantz)


Paperworlds, Kinder- und Jugendzeichnungen zeitgenössischer Künstler, Ausstellungsansicht me Collectors Room Berlin, 2014. © Valeska Hageney & Sylvia Volz. Foto: Jonas Wilisch, www.setform.de

21. Januar – 29. Juni 2014, me Collectors Room, Berlin.

05. Juli – 18. Oktober 2015, Buchheim Museum, Bernried.


Teilnehmende Künstler.
Norbert Bisky . John Bock . Laura Bruce . Robert Elfgen . Axel Geis . Thomas Helbig . Uwe Henneken . Olaf Holzapfel . Andy Hope 1930 . Michael Kunze . Via Lewandowsky . Jonathan Meese . Rosemarie Trockel . Tal R . Michael Sailstorfer . Yehudit Sasportas . Katja Strunz . Ralf Ziervogel . Thomas Zipp

Als Kind ist jeder ein Künstler. Die Schwierigkeit besteht darin, als Erwachsener einer zu bleiben.

Mit diesem Satz drückte Picasso das aus, was ihn und seine Künstlerkollegen Münter, Kandinsky, Klee, Kokoschka, Miró, Chagall und viele andere mehr beim Anblick von Kinderzeichnungen so sehr faszinierte: die Freiheit und Unvoreingenommenheit, mit denen Kinder ihre Welt zu Papier bringen.

Die Kuratorinnen Valeska Hageney und Sylvia Volz zeigen in der Ausstellung PAPERWORLDS über 60 Kinder- und Jugendzeichnungen von heute international agierenden Künstlern. 18 zeitgenössische Künstler gewähren Einblick in Zeichnungen und Bilder, die im Alter zwischen 3 und 14 Jahren entstanden sind.

Auf den Blättern offenbaren sich unterschiedlichste Phantasiefiguren und -welten, Ritter, Landschaften, Städte, Porträts aber auch allgemein bekannte kindliche Szenen – scharf beobachtet und interpretiert durch das eigene kindliche Auge.

Die Tatsache, dass die Künstler in verschiedenen Kulturkreisen und politischen Systemen wie der BRD, DDR, Israel, Dänemark und den USA aufgewachsen sind, macht die Zeichnungen umso interessanter. Als Siebenjähriger lässt Norbert Bisky, der in der DDR aufwuchs, eine Militärparade durch seine Zeichnung schreiten. Olaf Holzapfel war als Kind so von dem Mercedesstern fasziniert – der sich auf dem Dach des Europa-Centers leuchtend drehte und auch in Ost-Berlin zu sehen war – dass er ihn als Sechsjähriger in seine Zeichnung vom Alexanderplatz integrierte, während bei Katja Strunz westdeutsche, bürgerliche Idyllen mit Weihnachtsmärkten, verschneiten Kleinstadtansichten und Einfamilienhausbaustellen dominieren.

Eine dazu völlig im Kontrast stehende Lebens- und Gedankenwelt wird bei dem in Israel geborenen und in Dänemark aufgewachsenen Tal R gezeichnet: bewaffnete Männer, Panzer, Kriegsschiffe, Bombenangriffe. Alle Szenen sind ausführlich und teilweise farbenroh wiedergegeben.

Bei der Betrachtung der damaligen Kinder- und Jugendbilder erahnt man schon bei einigen Künstlern gewisse Parallelen zu ihren heutigen Werken: Michael Kunzes Interesse an detaillierter, flächendeckender Malerei, wie sie uns in seinem „Weltraumkampf“ entgegentritt, oder die bemerkenswerte Präzision. Auch John Bocks skurrile Wortwahl und sein bekanntes Faible für Musik sind offensichtlich schon in Kindertagen begründet worden, wie seine beiden selbst verfassten und illustrierten Gedichte belegen.

Die Ausstellung PAPERWORLDS knüpft mit ihrem auf Kinderzeichnungen zeitgenössischer Künstler gelenkten Blick an die seit dem 19./20. Jahrhundert kursierende Faszination für kindliche Kreativität an. Damals sorgten Kinderzeichnungen sowohl bei Künstlern als auch bei Ausstellungsmachern im Zuge des Strebens der Avantgarden nach unmittelbaren, kreativen Impulsen für Aufmerksamkeit. Weniger wurde dabei jedoch die Aufmerksamkeit auf Kinderzeichnungen der heute einer breiten Öffentlichkeit bekannten Künstler gerichtet, die uns nun in der Ausstellung PAPERWOLDS einen seltenen Blick auf ihre frühesten Anfänge gewähren. Dabei stehen primär die Künstler als Mensch im Vordergrund – es wird der Künstler gezeigt, bevor die Kunst zu seinem Beruf wurde und eine Zeichnung von ihm „nichts weiter“ als eine Kinderzeichnung war.